Inhalt
Das Reich Haragor wird von Flanakan, einem Tyrannen, regiert und an seiner Seite steht die gefürchtete Gova (Priesterin) Tsarr. Zu Flanakans Gefolge gehört auch sein Scherge Laoch, der außer Hass und Zorn keine weiteren Emotionen in sich trägt. Wer einmal die Aufmerksamkeit und Wut Laochs auf sich gezogen hat, dem droht der Folterkeller.
Der 16-jährige Waisenjunge Kard lebt und arbeitet in einer Schmiede in der Hauptstadt Conchar. Sein Meister und Ziehvater Wallas erwartet, dass Kard nun endlich sein Gesellenstück fertigt – ein Schwert. Und dabei sind Waffen im Reich Haragor strengstens verboten! Hinzu kommt noch die Tatsache, dass es nicht irgendein Schwert sein soll, sondern ein Minas-Schwert, dem magische Kräfte nachgesagt werden und welches die einzige Waffe sein soll, die Flanakan gefährlich werden könnte.
Schon kurz nach der Fertigstellung des Minas-Schwertes erfahren Flanakan, Tsarr und Laoch davon und setzen alle Kräfte in Bewegung, um das Schwert an sich zu reißen.
Kard bleibt nur noch die Flucht aus Conchar und sein bester Freund Madad, ein Cu, begleitet ihn auf dem Weg nach Norden, wo der letzte Arbeitsschritt durchgeführt werden soll, damit das Minas-Schwert auch seine magischen Kräfte erhält.
Auf dem Weg nach Norden erleben die beiden Freunde
noch einige Abenteuer und lernen neue Weggefährten kennen. Laoch ist ihnen auf
den Fersen und kommt den beiden oft gefährlich nah.
Meine Meinung
Bei der Bewertung dieses Buches habe ich wahrscheinlich einige graue Haare mehr bekommen.
Ich muss das Buch in zwei Kategorien unterteilen:
1. 1.) Die Geschichte und die Idee dahinter
2.) Die Umsetzung
1.)
Kards und Madads Abenteuer ist spannend zu lesen und zwischendrin ging mein Puls in die Höhe, weil ich dachte, dass sie auf der nächsten Seite von Flanakan ergriffen wurden. Es gibt einige Stellen, die hätten etwas kürzer sein können, andererseits konnte man sich als Leser:in durch die detaillierten Beschreibungen das Reich Haragor und die Bewohner:innen gut vorstellen.
Ich mochte Kard sehr, obwohl er teilweise doch sehr
naiv wirkte. Madad war mir nicht so sympathisch, was aber auch an der
Ausarbeitung seiner Figur liegen könnte.
Und obwohl Laoch ein Bösewicht durch und durch ist, gab es ein paar wenige Stellen, an denen ich über ihn und seine Art schmunzeln musste.
Der Autor hat eine eigene Welt für die Geschichte
erschaffen. In dieser Welt leben nicht nur Menschen, sondern auch Toraks,
Ichtos und Amazonen und auch die Flora und Fauna wurde teils neu erdacht.
Direkt am Anfang des Buches findet man auch eine
Karte von Haragor, mit allen wichtigen Schauplätzen und Straßen darauf, was die
Orientierung erleichtert.
2.)
Achtung Spoiler-Gefahr!
Mein erstes Problem mag ein subjektives Problem
sein. Ich habe dieses Buch angefangen und plötzlich kam eine Flut an neuen
Namen und Begriffen über mich. Ich habe anfangs einige Notizen machen müssen,
denn Gova, Govan, Goiba, Credna, Faols und Cus haben mich doch schnell
verwirrt.
Leser:innen, die öfter mal Fantasybücher lesen, finden sich evtl. schneller zu recht, wie Gelegenheits-Fantasy-Leser:innen.
Im Laufe des Buches gab es allerdings auch so einige Überraschungen, die ich nicht ernst nehmen konnte…
Kornkreise gemacht von Außerirdischen?
Vampyre?
Ein kleines grünes Männchen mit deutlichem
Grammatikfehler, das Meister genannt wird?
Dies sind nur drei Beispiele, aber es gibt noch einige mehr.
Natürlich kann man sich von Sagen, Märchen,
Mythologie und anderen Fantasygeschichten inspirieren lassen, aber meines
Erachtens ist es auch wichtig die Waage zu halten und nicht zu viel in eine
Geschichte hineinzubringen.
Ebenfalls unpassend empfand ich wie oben schon
angedeutet, die Ausarbeitung von Madad.
In Haragor mutet alles mittelalterlich an. Die Straßen, die Wirtshäuser, die Berufe der Bürger:innen und dann kommt Madad und fängt an zu sprechen, als käme er aus der heutigen Zeit und wäre ein Jugendlicher, der am liebsten Rap-Musik hört („Yo, cool…“) Seine Art zu reden passte für mich nicht in das Buch.
Hinsichtlich des angegebenen Lesealters möchte ich zu
bedenken geben, dass es detaillierte Folterszenen gibt und in diesem
Zusammenhang finde ich die Gedanken Laochs in einem Jugendbuch deplaziert.
Gerade die Beschreibung seiner Gefühle in diesen Situationen auf Seite 320 …
Fazit
Es fiel mir noch nie so schwer, eine Buchvorstellung
zu schreiben, wie jetzt…
Die Story an sich ist gut, spannend und interessant,
aber leider bin ich zu oft über einige Dinge gestolpert, die mich gestört
haben. Wenn ich halbe Sterne vergeben würde, wäre es ein 2,5 Sterne-Buch. Da
ich den Plot gut finde, drücke ich ein Auge zu und runde auf 3
Sterne/Bücherwürmer auf.
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