
Gebundene Ausgabe: 60 Seiten (bebildert)Verlag: Schneider-Buch
ISBN-10: 3505098825
ISBN-13: 978-3505098826
empfohlenes Alter: 1. u. 2. Klasse
Klappentext
"Lisa zieht um und lernt neue Kinder kennen. Da ist der freche Klaus und die kleine Sibylle. Und da ist Paul, der von seiner Mutter in einem Buggy geschoben wird. Das ist der große Paul, der ist entsetzlich faul, sitzt immer nur im Wagen oder lässt sich tragen", singt Klaus und Lisa wundert sich. Warum lässt sich so ein großer Junge schieben? Erst langsam begreift sie, dass Paul nicht laufen kann..."
Kauf- und Lesegrund
Dieses Buch habe ich vor gut 25 Jahren von meiner Tante geschenkt bekommen, als ich die Schreibschrift gelernt habe. Seitdem habe ich dieses Buch immer mal wieder zur Hand genommen und es gelesen.
Erzählperspektive
Ich-Erzähler - Lisa - Kindergartenkind
Schreibstil
Leichter Schreibstil, der Kinder im Alter von 5 bis 8 anspricht und sie sich so schnell mit Lisa identifizieren können.
Meine Meinung
Es hat schon seinen Grund, wieso ich seit Jahren immer wieder zu diesem Buch greife.
War es früher eher die Schreibschrift, die diesem Buch etwas besonderes verliehen hat, so ist es heute die Geschichte an sich.
Für Kinder sind nicht offensichtliche Behinderungen oft sehr unverständlich. Wenn eine Person eine Prothese trägt oder im Rollstuhl sitzt, so ist dies für Kinder sofort klar - dieser Mensch hat etwas bzw. ihm fehlt etwas. Da Paul allerdings in einem scheinbar handelsüblichen Buggy geschoben wird, reimen sich die Kinder mangels Erklärung etwas zusammen und werden gemein zu Paul.
Zum einen erklärt diese Geschichte, dass eben nicht immer alles so ist wie es auf dem ersten Blick zu sein scheint und dass man manchmal eben erst die Dinge hinterfragen muss, um den betroffenen Personen nicht weh zu tun. Zum anderen würde ich aber auch sagen, dass die mitlesenden Eltern indirekt angesprochen werden - sprecht mit euren Kindern, erklärt ihnen wieso die entsprechende Person im Rollstuhl sitzt, eine Prothese trägt, eine starke Brille trägt oder was auch immer.
Nur weil manche Menschen eine Behinderung haben - egal ob offensichtlich oder nicht - heißt es nicht, dass man mit diesen Personen nicht in Kontakt treten kann. Vielleicht entwickelt sich ja eine wunderbare Freundschaft, wenn man nur den ersten Schritt macht.
Ebenso wird auch gezeigt, dass man nicht sofort die Meinung anderer Mitmenschen annehmen sollte. Diese wissen eben auch nicht alles und oftmals kann man Missverständnissen aus dem Weg gehen, wenn man sich erst einmal ein eigenes Bild von der Lage/der Person macht.
Fazit
Ein wunderbares immer wieder lesenswertes Buch, das mit Vorurteilen aufräumt und Kindern (aber auch ihren Eltern) die Augen öffnet, dass man manche Dinge hinterfragen und seine eigene Meinung bilden/seine eigenen Erfahrungen sammeln muss, anstatt die Meinung anderer Personen sofort anzunehmen.
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