Da sind wir wieder…
Zeitweise zu dritt, manchmal aber auch zu viert am Esstisch
und lernen gemeinschaftlich.
Homeschooling im Lockdown ist eben nicht, wie manche Leute
meinen, eine Angelegenheit, die die Kinder alleine erledigen. Selbst Lena, die
mittlerweile 18 ist und somit folglich auch einige Schuljahre hinter sich
gebracht hat, benötigt dann und wann mal eine Antwort auf eine Frage.
Und dann stehe ich da – mit Tilman auf dem Schoß, auf dem Rücken oder mit ihm auf dem Boden spielend und muss vom gemeinschaftlichen Spiel mit einem 1-jährigen zum Fach Deutsch wechseln und Tipps geben, wie man Fabeln analysiert. Kurz drauf kommt Collin und hat Probleme mit Geometrie. Da war ich schon immer schlecht … also verschieben wir Mathe auf den Nachmittag, wenn der Papa von der Arbeit zurückgekehrt ist und ziehen Deutsch vor.
Zwei Kinder am Esstisch mit Deutschaufgaben – hört sich gut an, oder? Wäre da nicht die Krux mit dem Ausdrucken … ich habe die eine Seite zu klein ausgedruckt und die andere Seite vergessen.
Willkommen im super organisierten Haushalt… nicht …
Nachmittags bearbeitet der Papa dann die Matheaufgaben mit dem Kind, als diesem einfällt, dass die Aufgaben mit dem Lehrer über Teams bearbeitet werden sollten. Aber Englisch… (Englisch ist nicht das beliebteste Fach)… in Englisch hat er noch 4 oder 5 Aufgaben zu erledigen.
Und während wir hier wieder zu dritt am Tisch sitzen und der Papa mit dem Jüngsten spielt, sehe ich am Laptop eine neue Nachricht aufploppen. Für Technik wurden Aufgaben hochgeladen. Drei Seiten… Bitte für morgen früh ausdrucken, damit diese besprochen werden können und bis übermorgen sollten sie bearbeitet werden.
Am nächsten Morgen sehe ich im Morgenmagazin, wie ein Mann darüber erzählt, dass Kinder in Collins Alter 12.000 Schritte pro Tag gehen sollten und dass das auch während des Lockdowns wichtig sei und es kommt die Frage auf, wie und wann wir zwischen den Videokonferenzen und den Aufgaben und dem allgemeinen Alltagswahnsinn (Haushalt, Essen kochen etc .pp.) einen ausgiebigen Spaziergang einplanen könnten, damit wir auch hinter diesem Punkt einen Haken setzen können.
Schlechtes Gewissen vorprogrammiert…